AKTION SELBSTBESTIMMUNG

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Patrick Portscheller

Arbeitgeber mit Behinderung


Ich bin 32 Jahre alt und lebe zusammen mit meiner Familie im Saarland. An den Wochenenden versuche ich als großer Fan des 1. FC Kaiserslautern, „mein“ Team so oft es eben geht im Stadion zu unterstützen. Ich begeistere mich für Musik, Technik und vor allem Filme – Zuhause oder auch im Kino. Im Sommer treffe ich mich gern mit Freunden am Saarbrücker Staden, um die Sonne und ein Bier zu genießen. Auch Konzert- oder Discobesuche stehen ganz oben auf meiner To-Do-Liste.

Nüchtern betrachtet, würde ich behaupten, dass diese Beschreibung auf viele Gleichaltrige mehr oder weniger auch zutrifft. Was mich von ihnen unterscheidet? 

Ich brauche Unterstützung – bei allem, was ich tue. 

Als Tetraspastiker bin ich nicht nur auf den Rollstuhl angewiesen, sondern auch auf Menschen, die mir bei der Bewältigung meines Alltags behilflich sind: 
Meine persönlichen Assistenten.
  • Mehr über die Aufgaben eines persönlichen Assistenten erfahren...

    Menschen, die mir bei der Bewältigung meines Alltags behilflich sind, unterstützen mich zum Beispiel so:


    • Grundpflege

    Die Grundpflege umfasst vor allem den Bereich der Körperpflege. Meine Wohnung verfügt zwar über eine gehobene Pflegeausstattung, ich selbst kann sie jedoch ohne Hilfe nicht bedienen.


    • Mobilität

    Aus dem Bett, in den Rollstuhl, ins Auto, zum Konzert oder Fußballspiel – Sie wissen, was ich meine.


    • Nahrungsaufnahme

    Obwohl ich Nahrung und Getränke größtenteils ohne Hilfe zu mir nehmen kann, benötige ich Unterstützung bei den feinmotorischen Handlungen in der Küche: Kochen, Öffnen von Flaschen oder sonstigen Behältern, den Joghurt aus dem letzten Winkel des Kühlschranks hervor holen – kurz: Dinge, die gesunde Menschen ohne großes Nachdenken einfach tun.


    Natürlich gibt es viele Angebote, um das Leben auch für Menschen mit Behinderung so angenehm wie möglich zu gestalten und ihre Versorgung zu sichern. Was mir lange Zeit jedoch fehlte, war die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, wer mir welche Hilfestellung leistet und wann. 2013 wurde ich auf eine Alternative zu Heim und Pflegedienst aufmerksam, die es mir erlaubt, mein Leben so individuell und autonom wie möglich zu gestalten: Das Arbeitgebermodell!


    Erfahren Sie mehr über die Vorteile dieses noch recht jungen Systems zur Förderung der Selbstbestimmung behinderter Menschen! Sie haben Fragen oder möchten mich näher kennenlernen? Schreiben Sie mir eine EMail oder nutzen Sie das Kontaktformular.

Autonom leben  - 
wie jeder andere auch.

Die Grundidee

Tagtäglich treffen Menschen Entscheidungen: Fahre ich in die Stadt und treffe mich mit Freunden oder bevorzuge ich einen gemütlichen Fernsehabend auf der Couch? Soll ich die spontane Einladung meines Kollegen akzeptieren und das Konzert besuchen? Nehme ich das gut dotierte Jobangebot an oder fühle ich mich wohl im Team meiner alten Arbeitsstelle?

Man könnte sagen, das Leben ist eine Reihe von individuell getroffenen Entscheidungen, die den Alltag jedes Einzelnen einzigartig und lebenswert machen.

Entscheidungsfreiheit ist daher DAS große Ziel des Arbeitgebermodells für behinderte Menschen!

Mit persönlicher Assistenz zu mehr Lebensqualität

Im Rahmen des Arbeitgebermodells sind Menschen mit Behinderung maßgeblich an der Gestaltung ihres Alltags beteiligt: Sie entscheiden, welchen Assistenten sie einstellen, übernehmen die Organisation der Einarbeitung und leisten auch den größten Teil der Verwaltungsarbeiten selbst. Die Finanzierung dieses innovativen Modells wird dabei durch Sozialämter sowie Kranken- und Pflegekassen sichergestellt.

Die Idee der „Persönlichen Assistenz“ trat zuerst im Kontext der „Selbstbestimmt-Leben-Bewegung“ der 70er Jahre auf und beinhaltet heute je nach individuellem Bedarf jegliche Form der persönlichen Hilfe:
  • Körperpflege
  • Haushaltsführung
  • medizinische Krankenpflege
  • Freizeitgestaltung
  • kommunikative Hilfen

Arbeitgebermodell für Menschen mit Behinderung

Vorteile des Arbeitgebermodells

Die Vorzüge eines Systems, das das Selbstbestimmungsrecht behinderter Menschen fördert, reichen weit: Nicht nur, dass offensichtliche Abhängigkeitssituationen in ihrer Ausprägung gemindert werden, auch zur Verfügung stehende Gelder werden sehr viel effektiver genutzt. Dabei profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen.

In meinem Fall umfasst das besonders die freie Auswahl meiner Assistenten, d.h. der Menschen, die rund um die Uhr in meiner Nähe sind und die mir bei der Ausrichtung meines Alltags nach meinen Bedürfnissen, Ideen und Wünschen helfen. 



Zufriedenheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Es bedeutet aber auch, dass ich großen Wert auf die Zufriedenheit meiner Assistenten lege: In meinem kleinen und persönlichen Team kann über Vieles gesprochen werden! Gegenseitiger Respekt ist für mich selbstverständlich.

Hat das Arbeitgebermodell für behinderte Menschen Ihr Interesse geweckt? Schauen Sie sich in den Stellenanzeigen um oder nutzen Sie das Kontaktformular, um weitere Informationen zu erhalten.

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